Rückblick auf die 14. Dresdner Korrosionsschutztage 2021

Die 14. Dresdner Korrosionsschutztage wurden in diesem Jahr am 13. und 14. Oktober vom Institut für Korrosionsschutz erstmalig als sogenannte „Hybridveranstaltung“ (Präsenz+Online) ausgerichtet. Die im Dorint-Hotel Dresden anwesenden 60 Tagungsteilnehmer waren froh darüber, sich innerhalb der Branche des schweren Korrosionsschutzes für Stahlbauten endlich wieder auf neutralem Boden und in Präsenz treffen zu können. Das Veranstaltungsformat ließ es darüber hinaus zu, dass die Vorträge zusätzlich von ca. 30 Zuhörern live via Online-Teilnahme verfolgt werden konnten.

Durch den zweiten Tag führten Frau Dr. Rudolf (links) und Herr Dr. Hübscher (rechts).
Herr Six (links) und Herr Dr. Triebert (mitte) moderierten den ersten Veranstaltungstag. Frau Klein (rechts) zählte an diesem Tag auch zu den Vortragenden vom IKS.

Der erste Tag der Veranstaltung stand im Zeichen der Feuerverzinkung und wurde von Herrn Mark Huckshold (Industrieverband Feuerverzinken e.V., Düsseldorf) mit einem Übersichtsvortrag zum Feuerverzinken in Deutschland eröffnet. Es folgten Forschungsergebnisse von Herrn Steffen Six (IKS Dresden) und Herrn Dr. Holger Hoche (MPA TU Darmstadt) zum Verzinken aluminiumberuhigter Stähle, die später im Programm noch durch einen weiteren Vortrag der beiden Forscherkollegen zu Schäden, Ursachen und Prüfmethoden im Zusammenhang mit der Haftfestigkeit von Zinküberzügen v.a. aus der Hochtemperaturverzinkung komplettiert wurden. Frau Malgorzata Schröder (ehemals Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch-Gladbach) berichtete über ein mittlerweile 17 Jahre währendes Freibewitterungsexperiment mit bandverzinkten Schutzplankenholmen an zwei Autobahnabschnitten. Frau Theresa Klein und Herr Dr. Jürgen Triebert vom IKS Dresden berichteten über Forschungsergebnisse zum Thema Lebensdauer/Standzeit von Stahlkesseln beim Stückverzinken mit Bi- und Sn-haltigen, Pb-freien Zinkschmelzen. Abschließend wurde mit einem Vortrag von Herrn Dr. Alexander Mertke (Boliden Commercial Deutschland GmbH, Neuss) zur Spritzverzinkung als Bestandteil von Duplexsystemen die Überleitung in das Programm des zweiten Tages gegeben. Frau Dr. Andrea Rudolf (IKS Dresden) griff das Thema Duplexsysteme am zweiten Tag zur Eröffnung ebenfalls auf und ging in Ihrem Vortrag vor allem auf Forschungsergebnisse zu künstlichen Verletzungen dieser Kombinationen aus Verzinkung und organischer Beschichtung ein. Weiterhin wurden am zweiten Tag der Veranstaltung vor allem hochleistungsfähige Beschichtungssysteme für Spezialanwendungen, wie zum Beispiel Korrosionsschutz unter Isolierungen thematisiert. Herr Andreas Hoyer von der Fa. International Farbenwerke GmbH gab dabei zunächst einen Überblick über die CUI-Thematik und Herr Dr. Stephan Zeltner (IKS Dresden) stellte danach Forschungsergebnisse zu CUI-Prüfverfahren vor. Es wurde darüber hinaus ein Überblick über Korrosionsschutzsysteme für Brückenseile von Herrn Dr. Jörg Hübscher (IKS Dresden) gegeben, bevor die mechanische Beständigkeit von organischen Beschichtungen durch Herrn Dr. Andreas Momber (Muehlhan AG, Hamburg) näher beleuchtet wurde. Anlässlich der kürzlichen Fertigstellung der neuen Fassung des Regelwerks ZTV-ING wurden wesentliche Neuerungen durch Herrn Marcell Collette (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Bonn) vorgestellt. Die Vortragsreihe wurde zum Ende mit Erfahrungen aus der Schadensfallaufklärung von Herrn Dr. Jörg Gehrke (IKS Dresden) abgerundet. Spannende Diskussionen zu den Vortragsthemen und interessante Gespräche unter Kollegen ähnlicher Arbeitsgebiete sowohl in den Pausen, als auch bei der Abendveranstaltung, sorgten wieder einmal für eine muntere Atmosphäre und unterstrichen den regelmäßigen Wert der Dresdner Korrosionsschutztage für alle Teilnehmer.