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Rückblick auf das IKS-Trinkwasserseminar 2022

Am 11. Oktober 2022 wurde vom Institut für Korrosionsschutz Dresden nach langer Pause wieder ein Trinkwasserseminar veranstaltet, dieses Mal zum Thema „Korrosionsverhalten bleifreier Kupfer-Zink-Legierungen im Kontakt mit Trinkwasser“. Über vierzig Teilnehmer, darunter Hersteller, Anwender und Fachexperten, freuten sich merklich über den fachlichen Austausch im Rahmen der Präsenzveranstaltung im Dorint Hotel Dresden.

Herr Dipl.-Ing. Steffen Six (IKS Dresden) führte durch das Tagesprogramm, das mit dem Vortrag „Anforderungen an den Einsatz von Metallen im Trinkwasser“ von Herrn Dr. Wilhelm Erning (Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung, BAM) eröffnet wurde.

Im Anschluss trug Frau Dipl.-Ing. Theresa Klein (IKS Dresden) Ergebnisse aus Ihrem Projekt  „Verfahren zur Vermeidung von Entzinkung bei Messingbauteilen im Trinkwasserbereich“ vor und gab einen ersten Einblick in das aktuell von ihr bearbeitete Projekt „Korrosionsmechanismus und -beständigkeit neuer Kupferlegierungen“.

Frau Klein (links) und Herr Six (rechts) vom IKS führten durch den Tag

Herr Toni Ledwig  (Carl Zeiss QEC) erläuterte im Anschluss in seinem Vortrag „CT-gestützte Material- und Bauteilprüfung: Möglichkeiten für Industrie und Forschung“, wie die Proben aus dem aktuellen Forschungsprojekt von Frau Klein mittels Computertomographie gescannt werden, um einen eventuellen Materialabtrag zu bestimmen.

Nach diesem kurzen Einblick stellte Frau Klein ihre Ergebnisse aus zwei Forschungsprojekten vor.  vor. Motivation für das abgeschlossene Projekt „Warmwasserbeständigkeit neuartiger Kupfer-Zink-Legierungen“ waren fehlende, wissenschaftlich fundierte Daten zum Korrosionsverhalten bleifreier/bleiarmer Kupfer-Zink-Legierungen im Kontakt mit erwärmtem Trinkwasser. ab. In dem Projekt „Entwicklung eines Wärmebehandlungsverfahrens von Messinglegierungen für den Einsatz im Trinkwasserbereich“ sollte geprüft werden, ob existierende Kurzzeit-Labortests das Korrosionsverhalten neuartiger Kupfer-Zink-Legierungen mit unterschiedlichen Gefügezuständen abbilden. Es ergab sich weitgehend eine gute Korrelation zwischen den Kurzzeit-Labortests und dem Verhalten in Langzeitversuchen (52 Wochen). Jedoch erschwerte der aufgrund von Kupfer-Migration vermutete flächige Materialabtrag die endgültige Bewertung der Ergebnisse aus der Langzeitbeanspruchung.

Nach der Mittagspause referierte Herr Dr. Emin Arpaci, ö.b.u.v. Sachverständiger, über einen untersuchten Fall zum Thema „Selektive Korrosion an Verbindungselementen bei Trinkwasserinstallationen“ und zeigte durch seine Untersuchungsergebnisse auf, wie die Optimierung von Prozessparametern beim Warmpressen die Ausbildung des Gefüges verbessern kann.  

Im Anschluss an die Vorträge ergaben sich noch viele interessante Gespräche und Diskussionen zu den vorgestellten Forschungsergebnissen. Vielen Dank an alle Teilnehmer und Referenten für die aktive Teilnahme und Mitgestaltung dieser gelungenen Veranstaltung.

Die Tagungsunterlagen können beim IKS Dresden gegen ein Entgelt angefordert werden.

Theresa Klein                                                            Steffen Six
Wissenschaftliche Mitarbeiterin                                Wissenschaftlicher Mitarbeiter
theresa.klein@iks-dresden.de                                  steffen.six@iks-dresden.de

 

Eine Übersicht der laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekte finden Sie unter www.iks-dresden.de/forschung .