Category Archives: Allgemein

Chromschichten: Cr(III) oder Cr(VI)?

Chrombeschichtungen sind weit verbreitet, um Oberflächen von Metallen zu schützen und deren Lebensdauer zu erhöhen. Die galvanische Verchromung erfolgt entweder auf Basis von Chrom(VI)- oder Chrom(III)-Elektrolyten.

Cr(VI)-Elektrolyte werden seit vielen Jahrzehnten zur Verchromung verwendet und erzeugen Ober­flächen mit hervorragender Korrosionsbeständigkeit und Härte, weshalb sie in vielen industriellen Anwendungen geschätzt werden. Ein erheblicher Nachteil von Cr(VI)-Elektrolyten ist deren Toxizität in Bezug auf Gesundheitsgefährdung und Umweltbelastung. Arbeitsschutz und Umweltschutz sind daher streng reguliert. Mittlerweile ist die Verwendung von Cr(VI)-Elektrolyten in der EU verboten und nur noch mit Sondergenehmigungen erlaubt.

Aufgrund der strengen Regulierung erfolgt seit etlichen Jahren der Umstieg auf Cr(III)-Elektrolyte als sicherere Alternative zu Cr(VI)-Elektrolyten. Die erzeugten Beschich­tungen sind optisch nahezu gleich­wertig und bieten ebenfalls guten Korrosionsschutz. Dennoch erreichen sie nicht die heraus­ragende Beständigkeit und Härte von Chrom(VI)-Beschichtungen. Dies kann in einigen Anwendungen, bei denen höchste Leistung erforderlich ist, ein Nachteil sein. In eigenen Untersuchungen wurde bei Cr(III)-Beschichtungen mit Cu-Ni-Cr-Aufbau eine höhere Nickellässigkeit als bei den analogen klassischen Cr(VI)-Beschichtungen fest­gestellt.

Haben Sie Fragen zum Chrom(VI)-Verbot oder benötigen Sie Unterstützung bei der Umstellung von Chrom(VI) auf Chrom(III)? Dann wenden Sie sich gern an uns, wir helfen Ihnen gern unter folgendem Kontakt: info@iks-dresden.de

Weltkorrosionstag

Corrosion Awareness Day

24. April 2024

Am 24. April ist Weltkorrosionstag. Die World Corrosion Organization WCO[1] hat diesen Tag ins Leben gerufen, um mehr allgemeine Aufmerksamkeit auf die Korrosion und ihre Auswirkung auf unser Leben zu richten.

Korrosion ist ein freiwillig ablaufender, irreversibler Vorgang. Korrosion setzt Energie frei, die in der Regel nicht genutzt wird, Energie, die u. a. erforderlich war, um einen Werkstoff wie Stahl zu erzeugen.

Korrodierte Oberflächen sehen meistens nicht nur nicht gut aus, Korrosion kann auch zu Umwelt- und Gesundheitsschäden führen. Das wäre der Fall, wenn giftige oder anderweitig schädliche Stoffe abwittern oder aus Behältern oder Rohren in den Boden oder unser Trinkwasser gelangen. Wenn durch Korrosion die Tragfähigkeit von Konstruktionen wie z. B. Brücken gefährdet wird, entstehen Sicherheitsrisiken.

Studien besagen, dass weltweit pro Sekunde ca. 5 Tonnen Stahl durch Rosten verloren gehen[1]. Aber auch andere Metalle wie z. B. Kupfer, Zink und Aluminium bzw. deren Legierungen können Korrosionsschäden erleiden, je nachdem, welchem Medium und welchen zusätzlichen Belastungen wie Temperatur oder Zugspannungen sie ausgesetzt sind.

Die jährlichen Kosten, die durch Korrosionsschäden verursacht werden, liegen im Milliardenbereich. So liegen Kostenschätzungen der WCO für Verluste durch Korrosion in einer Höhe von rd. 3,5 % des Bruttoinlandsproduktes eines Landes[1]. Für Deutschland wäre das für das im Jahr 2023 ein Wert von etwa 144 Mrd. EURO.

Zu den Kosten, die direkt durch Maßnahmen wie Instandhaltung und Reparaturen, Bau und Monitoring entstehen, kommen weitere, indirekte Kosten, die durch Schädigung der Umwelt oder von Personen, durch Produktionsausfall oder Stillstände von Anlagen oder Verkehrs- und sonstige Fortbewegungsmittel entstehen.

Die konsequente Anwendung von geeigneten Korrosionsschutzmaßnahmen ist daher zwingend. Korrosionsschutz sollte langlebig, umwelt- und gesundheitsfreundlich, leicht anwendbar, reparierbar und preiswert sein.

Die Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbH (IKS Dresden) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ursachen für Korrosion zu ermitteln und die Mechanismen von Korrosionserscheinungen aufzuklären, die Erscheinungsformen der Korrosion zu beschreiben und mit bekannten oder neu entwickelten Verfahren nachzustellen, um Technologien oder Konzepte für den Korrosionsschutz zu erarbeiten.

Das IKS Dresden ist Mitglied der Gesellschaft für Korrosionsschutz e. V. und der European Federation of Corrosion. Das IKS Dresden arbeitet als Dienstleister für Forschung, Schadensfallaufklärung, Industrieberatung, Prüfung und Weiterbildung in den Bereichen Korrosion, Korrosionsschutz und Korrosionsanalytik.

Am Weltkorrosionstag öffnet das IKS Dresden für alle Interessierten die Labore und steht mit seinen Mitarbeitern für Fragen und Auskünfte rund um das Thema zur Verfügung.

Dr. Susanne Friedrich
Geschäftsführerin

[1] https://corrosion.org