Weltkorrosionstag

Corrosion Awareness Day

24. April 2024

Am 24. April ist Weltkorrosionstag. Die World Corrosion Organization WCO[1] hat diesen Tag ins Leben gerufen, um mehr allgemeine Aufmerksamkeit auf die Korrosion und ihre Auswirkung auf unser Leben zu richten.

Korrosion ist ein freiwillig ablaufender, irreversibler Vorgang. Korrosion setzt Energie frei, die in der Regel nicht genutzt wird, Energie, die u. a. erforderlich war, um einen Werkstoff wie Stahl zu erzeugen.

Korrodierte Oberflächen sehen meistens nicht nur nicht gut aus, Korrosion kann auch zu Umwelt- und Gesundheitsschäden führen. Das wäre der Fall, wenn giftige oder anderweitig schädliche Stoffe abwittern oder aus Behältern oder Rohren in den Boden oder unser Trinkwasser gelangen. Wenn durch Korrosion die Tragfähigkeit von Konstruktionen wie z. B. Brücken gefährdet wird, entstehen Sicherheitsrisiken.

Studien besagen, dass weltweit pro Sekunde ca. 5 Tonnen Stahl durch Rosten verloren gehen[1]. Aber auch andere Metalle wie z. B. Kupfer, Zink und Aluminium bzw. deren Legierungen können Korrosionsschäden erleiden, je nachdem, welchem Medium und welchen zusätzlichen Belastungen wie Temperatur oder Zugspannungen sie ausgesetzt sind.

Die jährlichen Kosten, die durch Korrosionsschäden verursacht werden, liegen im Milliardenbereich. So liegen Kostenschätzungen der WCO für Verluste durch Korrosion in einer Höhe von rd. 3,5 % des Bruttoinlandsproduktes eines Landes[1]. Für Deutschland wäre das für das im Jahr 2023 ein Wert von etwa 144 Mrd. EURO.

Zu den Kosten, die direkt durch Maßnahmen wie Instandhaltung und Reparaturen, Bau und Monitoring entstehen, kommen weitere, indirekte Kosten, die durch Schädigung der Umwelt oder von Personen, durch Produktionsausfall oder Stillstände von Anlagen oder Verkehrs- und sonstige Fortbewegungsmittel entstehen.

Die konsequente Anwendung von geeigneten Korrosionsschutzmaßnahmen ist daher zwingend. Korrosionsschutz sollte langlebig, umwelt- und gesundheitsfreundlich, leicht anwendbar, reparierbar und preiswert sein.

Die Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbH (IKS Dresden) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ursachen für Korrosion zu ermitteln und die Mechanismen von Korrosionserscheinungen aufzuklären, die Erscheinungsformen der Korrosion zu beschreiben und mit bekannten oder neu entwickelten Verfahren nachzustellen, um Technologien oder Konzepte für den Korrosionsschutz zu erarbeiten.

Das IKS Dresden ist Mitglied der Gesellschaft für Korrosionsschutz e. V. und der European Federation of Corrosion. Das IKS Dresden arbeitet als Dienstleister für Forschung, Schadensfallaufklärung, Industrieberatung, Prüfung und Weiterbildung in den Bereichen Korrosion, Korrosionsschutz und Korrosionsanalytik.

Am Weltkorrosionstag öffnet das IKS Dresden für alle Interessierten die Labore und steht mit seinen Mitarbeitern für Fragen und Auskünfte rund um das Thema zur Verfügung.

Dr. Susanne Friedrich
Geschäftsführerin

[1] https://corrosion.org

KOR-Schein-Ausbildung 2024 am IKS erfolgreich abgeschlossen

In der Zeit vom 04.03. bis 22.03.2024 fand an der Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbH die seit 2005 durchgeführte KOR-Schein-Ausbildung nach den Vorgaben des Ausbildungsbeirates des Bundesverbandes Korrosionsschutz e. V. statt. Die Qualifikation wird von Führungskräften bzw. sogenannten Kolonnenführern benötigt, um Korrosionsschutzarbeiten an Bauwerken im Geltungsbereich der Bundesfernstraßen und der Deutschen Bahn AG ausführen zu können. Anfang März 2024 begannen 18 Teilnehmer diesen Lehrgang in Dresden. Inhalt der Ausbildung sind unter anderem theoretische und praktische Kenntnisse am Gerüst, die von kompetenten Ausbildern der Fa. Bilfinger arnholdt GmbH, Niederlassung Großräschen in der dritten und letzten Lehrgangswoche vermittelt wurden.

Ausbildung am Gerüst – Erläuterungen vom Ausbilder der Fa. Bilfinger arnholdt GmbH beim Praktikum.

Die Basis des Lehrgangs bilden 120 Unterrichtseinheiten zum breiten Wissensgebiet des Korrosionsschutzes, die im Wesentlichen von den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Institutes in Form von Lehrveranstaltungen und Praktika gehalten werden. Letztendlich sind 17 Teilnehmer zur 3-stündigen schriftlichen Prüfung angetreten. Alle angetretenen Prüflinge haben die Abschlussprüfung unter Aufsicht der vom Ausbildungsbeirates beauftragten Prüferin bestanden. Das IKS wünscht allen frischgebackenen KOR-Schein-Inhabern viel Erfolg bei ihrer weiteren Arbeit.

Dr. Matthias Langer während des Praktikums zum Gesundheits- und Arbeitsschutz.

Mechanisch-mediale Prüfung am Institut für Korrosionsschutz Dresden

Genormte Prüfverfahren dienen häufig der isolierten Bestimmung von Materialkennwerten oder der Untersuchung eines Schädigungsverhaltens unter standardisierten Bedingungen. Am Institut für Korrosionsschutz Dresden werden zur Untersuchung des Korrosionsverhaltens beispielsweise Klimakammern und Salzsprühnebelanlagen eingesetzt. Mechanische Kennwerte wie die Zug- und Ermüdungsfestigkeit werden mittels entsprechender Prüfmaschinen bestimmt.

In der realen Anwendung treten korrosive und mechanische Belastungen in der Regel jedoch nicht isoliert voneinander auf. Ein Automobil erfährt während der Fahrt im Regen und insbesondere im Winter auf gesalzenen Fahrbahnen eine kombinierte mechanisch-mediale Belastung. Diese führt zu besonders kritischen Schädigungen in Form von Spannungsrisskorrosion und Korrosionsermüdung. Die Lebensdauer der Bauteile unter dieser kombinierten Belastung ist signifikant verkürzt und lässt sich mit isolierten Untersuchungsmethoden nicht abschätzen.

Das Institut für Korrosionsschutz Dresden ist für die Untersuchung dieser Schädigungsmechanismen bestens ausgestattet. Es kommen Korrosionszellen und -kammern zum Einsatz, welche eine korrosive Umgebung erzeugen, während Proben mechanisch belastet werden. Begleitend werden elektrochemische und rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen angeboten.

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Unterstützung zum Thema kombinierte mechanisch-mediale Belastung? Benötigen Sie Werkstoff- oder Bauteilkennwerte für ein spezifisches Belastungsregime? Die Experten des Instituts für Korrosionsschutz Dresden stehen Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.